PFAS in Trinkwasser, in Lebensmitteln und in Umweltproben mittels Online SPE-LC-MS/MS bestimmen. 

Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) werden weltweit in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt. Aufgrund ihrer Persistenz und Löslichkeit in Wasser sind PFAS allgegenwärtig. Sie sind außerdem giftig und stellen eine Gefahr für die menschliche Gesundheit und für die Umwelt dar.

PFAS in Trinkwasser: Online SPE-LC-MS/MS-Methode nach DIN 38407-42 (Direktinjektion)

Die EU-Trinkwasserrichtlinie (EU 2020/2184) enthält Höchstgrenzen für die Summe der PFAS von 0,5 µg/L. Für die Summe der 20 bedenklichsten PFAS liegt der Höchstwert bei 0,1 µg/L, was eine Nachweisgrenze (LOD) von 30 ng/L für die Summe und 1,5 ng/L für die einzelnen Verbindungen erfordert. Selbst bei Verwendung eines modernen Triple-Quadrupol-LC-MS-Systems ist ein Konzentrationsschritt erforderlich.

Mit einem GERSTEL MultiPurpose Sampler (MPS) und GERSTEL SPExos Online-SPE, die direkt an ein LC-MS/MS-System gekoppelt sind, können PFAS in den geforderten Konzentrationen durch direkte Injektion von Wasserproben bestimmt werden. Das System ist vollständig automatisiert. Die Festphasenextraktion (SPE) wird wie in der DIN 38407-42 Methode beschrieben eingesetzt. Die Liste der Analyten in der DIN-Methode kann um die Analyten der EU-Trinkwasserrichtlinie erweitert werden. Die wichtigsten Vorteile sind die vereinfachte Probenhandhabung, der sehr geringe Lösungsmittelverbrauch und die gute Präzision und Richtigkeit. Die erfolgreiche Teilnahme an einem Ringversuch belegt die hohe Qualität der Ergebnisse: RV 7/22 PFAS nach EU-TrinkwasserRichtlinie. Die Bescheinigung dazu finden Sie hier

Aufgrund der anionischen Eigenschaften der zu bestimmenden Analyten werden schwache Anionenaustauschharze (WAX) verwendet. Nach der Analytenkonzentration werden die SPE-Kartuschen mit Lösungsmittel gespült und mit einer Ammoniaklösung in Methanol eluiert, die vor Eintritt in die Trennsäule verdünnt wird, was zu einer Fokussierung des Analyten auf dem Säulenkopf für eine verbesserte LC-Trennung und MS/MS-Detektion führt. Die SPE-Kartusche kann nach jeder Analyse ausgetauscht werden, um Verschleppungen zu vermeiden.

Wiederholte Spülzyklen mit Spüllösungen, die über das Probenfläschchen zugeführt werden, führen dazu, dass feine Sedimentpartikel auf die SPE-Kartusche übertragen werden, wo die adsorbierten PFAS-Verbindungen desorbiert und in die Analyse einbezogen werden. Selbst feste Probenextrakte können mit dem Online-SPE-System gereinigt werden, nachdem ein Aliquot des Extrakts mit Wasser in der Spritze verdünnt wurde. Nach der Injektion wird die Spritze mit Lösungsmitteln und Lösungen gespült, die nach jedem Spülzyklus in das System injiziert werden, so dass keine Verluste durch Adsorption auftreten. 

Der Arbeitsablauf entspricht den Anforderungen der DIN 38414-14 Methode zur Bestimmung ausgewählter polyfluorierter Verbindungen (PFC) in Klärschlamm, Kompost und Boden.

PFAS in Lebensmitteln: Online SPE-LC-MS/MS-Methode mit Aufreinigung von Extrakten

In Lebensmitteln können PFAS nach einer QuEChERS-ähnlichen Extraktion mit Hilfe der LC-MS bestimmt werden. Mit der Online SPE-LC-MS/MS-Methode von GERSTEL können die Extrakte zusätzlich vollständig automatisiert aufgereinigt werden. Beispiele sind Fleisch, Fisch und Ei. Die Verwendung von schwachen Ionenaustauschern (WAX) erlaubt das Waschen der Kartuschen mit organischen Lösungsmitteln, was den Reinigungseffekt weiter erhöht. Dadurch werden Matrixeffekte deutlich reduziert und die Richtigkeit der Ergebnisse verbessert. Außerdem können höhere Extraktvolumina auf die austauschbare SPExos-Kartusche injiziert werden, was wiederum die Bestimmungsgrenzen deutlich senkt. Im Vergleich zu einer klassischen SPE, bietet die online-SPE die Vorteile der vereinfachten Probenhandhabung, des sehr geringen Lösungsmittelverbrauchs, sowie der guten Präzision und Richtigkeit.

PFAS in Luft: Großvolumige Probenahme und Bestimmung mittels thermischer Desorption und GC-MS/MS

In einer dreijährigen Zusammenarbeit hat GERSTEL zusammen mit Eurofins Air Toxics, Agilent Technologies und CAMSCO eine vollständige Methode für die Analyse flüchtiger PFAS-Verbindungen in der Innenraumluft und anderen Atmosphären entwickelt.
Bei dieser Methode wird ein teflonfreies thermisches Desorptionssystem mit Gaschromatographie und Tandem-Massenspektrometrie verwendet, um sehr große Luftproben (300 Liter oder mehr) zu analysieren und gleichzeitig den hohen Hintergrund zu unterdrücken, der bei solch großen Proben entsteht.
Dabei sind uns einige Dinge aufgefallen, die über das hinausgehen, was erfahrene Gaschromatographen als "normal" ansehen würden. PFAS-Spezies haben zwar oft Molekulargewichte im Bereich von 400 bis 700 amu, verhalten sich aber wie sehr kleine Moleküle im Bereich von 50 bis 100 amu.

PFAS Online Seminare 2023

 

PFAS Online Seminare 2022

 

Veröffentlichung